Wenn du gerade eine wissenschaftliche Arbeit schreibst, fragst du dich vielleicht, was eigentlich alles in die Einleitung gehört. In diesem Beitrag gebe ich dir eine Übersicht über die wichtigen Abschnitte einer Einleitung. Am Ende findest du eine Checkliste, worauf du achten und was du vermeiden solltest.
Was gehört in die Einleitung?
Wie genau deine Einleitung aussieht, hängt davon ab, wie umfangreich deine gesamte Arbeit ist. Eins haben allerdings alle Einleitungen gemeinsam: Sie sollen den Leser darüber informieren, was du untersuchen willst und wie du dabei vorgehst.
Einführung ins Thema
Zuerst solltest du ins Thema der Arbeit einführen und knapp beschreiben, worum es überhaupt geht. Hierbei sind noch keine theoretischen Details notwendig. Der Leser sollte einfach erfahren, vor welchem Hintergrund die Untersuchung stattfindet. Wenn du zum Beispiel in deiner Untersuchung verschiedene Arbeitszeitmodelle in Bezug auf ihre Auswirkungen auf die Mitarbeitergesundheit miteinander vergleichst, kannst du erwähnen, dass es verschiedne Modelle gibt und dass die aktuelle Forschung darauf hindeutet, dass diese sich unterschiedlich auf die Anzahl der Fehltage in Unternehmen auswirken.
Relevanz
Anschließend solltest du begründen, warum deine Untersuchung sinnvoll ist bzw. welchen Nutzen sie hat. Sie kann eine theoretische Relevanz haben und Zusammenhänge besser verständlich machen. Sie kann aber auch praktisch relevant sein. Praktische Relevanz hat eine Untersuchung zum Beispiel dann, wenn auf der Grundlage der Ergebnisse Handlungsempfehlungen gegeben werden können.
Problemstellung
Die Problemstellung bezeichnet grob gesagt den Zustand, den du durch deine Untersuchung verändern willst. Dies lässt sich am besten anhand eines Beispiels erklären. Sagen wir, die Ausgangssituation der Untersuchung besteht darin, dass noch unbekannt ist, welche Maßnahmen den größten Therapieerfolg bei Spielsucht im Jugendalter haben. Dies ist eine Problemstellung. Auch konkrete Aufgaben, die im Rahmen einer technischen Arbeit gestellt wurden, können eine Problemstellung sein, beispielsweise wenn nicht bekannt ist, welches Arbeitsmaterial sich für ein Bauprojekt am besten eignet.
Zielsetzung und Forschungsfragen
Die Zielsetzung der Arbeit ist essenziell. Bevor du mit dem Schreiben beginnst, sollte sie immer klar sein. Hier legst du fest, was du mit deiner Arbeit erreichen willst.
Die Forschungsfragen müssen eindeutig formuliert und mithilfe wissenschaftlicher Methoden beantwortbar sein.
Zusammen sollten Zielsetzung und Forschungsfragen einen starken Leitfaden für deine Arbeit bilden. Deine Untersuchung muss geeignet sein, das Ziel zu erreichen und die Fragen zu beantworten.
Methodik
Nur wenn du wissenschaftlich vorgehst, sind die Ergebnisse der Arbeit für andere Forscher oder auch für die Praxis relevant. Deswegen solltest du dir überlegen, welche Methode sich für deine Arbeit am besten eignet. Neben reinen Literaturarbeiten sind zum Beispiel qualitative oder quantitative Studien möglich. In der Einleitung wird die methodische Vorgehensweise meist nicht im Detail vorgestellt, aber es sollte deutlich werden, welche Methode verwendet wird. Außerdem solltest du die Methodenwahl begründen.
Aufbau der Arbeit
Den letzten Teil der Einleitung bildet eine Übersicht über den Aufbau der Arbeit. Hier kannst du kurz auf die einzelnen Hauptkapitel eingehen.
Damit hast du eine gute Übersicht über dein Forschungsvorhaben gegeben. Denk immer dran, dass Überraschungen und Spannung zwar in belletristischer Literatur erwünscht sind, in wissenschaftlichen Texten jedoch nicht. Hier zählen Logik, Klarheit und Präzision.
Wie lang sollte die Einleitung sein?
In einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit, die in der Regel zwischen 30 und 80 Seiten umfasst, solltest du eine ausführliche Einleitung schreiben. Meist umfasst diese ca. eine bis zwei Seiten. Jeder der oben genannten Punkte sollte einen Absatz erhalten, wobei zum Teil auch Aspekte zusammengefasst werden könnnen. So lassen sich Relevanz und Problemstellung auch kombinieren. Wichtig ist vor allem, dass der Leser am Ende weiß, was ihn in der Arbeit erwartet.
Bei Seminararbeiten, die meist nicht mehr als 15 Seiten umfassen, fällt die Einführung ins Thema oft kürzer aus. Auch die Problemstellung kann etwas weniger umfangreich sein.
Was gehört nicht in die Einleitung?
Es ist nicht nur wichtig, zu wissen, was in die Einleitung hineingehört. Du solltest dir auch im Klaren darüber sein, was nicht Teil einer Einleitung ist.
Eine Einleitung enthält keine Vorwegnahme der Ergebnisse. Auch detaillierte theoretische Ausführungen sowie Tabellen und Grafiken gehören nicht in die Einleitung. Verzichte zudem auf persönliche Meinungen. Diese passen grundsätzlich nicht in einen wissenschaftlichen Text.
Auch ein Dank an die Mitwirkenden landet manchmal in der Einleitung. Dieser gehört hier jedoch ebenfalls nicht hinein. Er kann stattdessen in einem Vorwort untegebracht werden.
Überblick
Diese Abschnitte gehören in die Einleitung
- Themeneinführung
- Relevanz
- Problemstellung
- Zielsetzung und Forschungsfragen
- Methodik
- Aufbau der Arbeit
Dies gehört nicht in die Einleitung
- Vorwegnahme der Ergebnisse
- theoretische Details
- Tabellen
- Grafiken
- persönliche Meinung
- Dank und andere persönliche Aspekte


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